Maria Christine Zauzich, geboren 1944, ist die Gründerin des Projekts Ija`tz in Guatemala und des Muttervereins Samenkorn e.V. in Deutschland. Sie studierte Politikwissenschaften in München und London. In den 70er und 80er Jahren arbeitete sie bei großen Zeitungen: erst als Nachrichtenredakteurin bei der FAZ, dann als Ressortleiterin für Theologie und Kirche beim Rheinischen Merkur. Seit 1986 war M. C. Zauzich als freie Journalistin in Lateinamerika tätig. Sie lebte seit 1988 ständig in Guatemala und gründete dort 1993 das Stipendienwerk Ija`tz. 2006 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen. Maria Christine Zauzich ertrank am 2. August 2009 in der Nähe des Badeortes Monterrico an der guatemaltekischen Pazifikküste.
Im April 1985 reiste Maria Christine Zauzich auf Einladung des katholischen Hilfswerks Adveniat das erste Mal nach Guatemala. Bereits bei diesem Besuch war sie erschüttert über die grausamen Folgen des Bürgerkrieges und der offen gelebten Diskriminierung der Mayas. Sie beschloss kurze Zeit später, ihre Stelle beim Rheinischen Merkur aufzugeben und für zwei Jahre als freie Journalistin in Guatemala zu leben. Von Anfang an verstand sie ihre Wohnung als Treffpunkt für Mayajugendliche, die an dienstfreien Tagen dort zusammenkommen konnten und denen sie helfend zur Seite stand. Ihre besondere Aufmerksamkeit galt indigenen Jugendlichen, die ihre Eltern im Bürgerkrieg oder durch andere Umstände verloren hatten. Bald darauf begann sie Kindern Geld für Hefte, Bücher und andere Schreibmaterialien zu geben, um ihnen einen Schulbesuch zu ermöglichen. Diese Hilfe wurde von immer mehr Jugendlichen wahrgenommen, weswegen sie schließlich ihre deutschen Freunde und Familienmitglieder um Spenden bitten musste. „Wie ein Schneeball, der wächst und dann allein rollt“ entwickelte sich ihr Projekt. Um diese Hilfe weiter ausbauen zu können wurde 1994 in Jever der Verein „Samenkorn e. V.“ gegründet. Im Jahr 2003 wurde der Vereinssitz nach Lüdenscheid verlegt. Bis zu ihrem Tod 2009 leitete Maria Christine Zauzich mit viel persönlichem Engagement das Projekt vor Ort.